Alzenauer Naturerlebnistage

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Am letzten Aprilwochenende haben der Verein für Natur- und Vogelschutz und das Forst- und Umweltamt Alzenau zu den schon traditionellen Naturerlebnistagen eingeladen.

Gut ein Dutzend Mädchen und Jungen folgten am Freitag interessiert den spannenden Erklärungen von Bernd Handlbichler, dem Leiter des Forst-und Umweltweltamtes. Er erklärte den Kindern, welche Waldbäume sich dem Klimawandel anpassen können und wie sich dadurch unser Wald verändern  kann. Viele Fichten und Douglasien  im Bereich des Rupprichs halten dem Trockenstress des letzten Sommers und dem dadurch bedingtem Käferbefall nicht mehr stand. Mit einer Lupe untersuchten die Kinder die Bohrgänge des Kupferstechers an den gefällten Bäumen. Spielerisch erklärte Handlbichler die verschiedenen Wurzelarten, die die unterschiedlichen Bäume optimal mit Wasser versorgen können, wenn es genügend regnet. Erstaunt waren die Kinder, dass trotz des ständigen Regens am Freitag der Waldboden nur oberflächlich nass war. Eine Bodenprobe zeigte schon nach wenigen Zentimetern trockenen Sand. Die Bedeutung von Heckenstrukturen wurde von den teilnehmenden Kindern erkannt und erklärt. Zum Abschluss des Tages lud der Imker Rainer Becker zur ausgiebigen Besichtigung und Erklärung seiner Bienenstände und -völker ein. Alle waren überrascht, dass trotz des Regens die Bienen so aktiv waren. Herr Becker beruhigte die Bienen mit einem „Smoker“. Wer wollte, durfte die Bienenwabenrähmchen mit einer Schutzhaube ausgerüstet in der Hand halten und auch die Bienenstöcke näher erkunden. Bei der anschließenden Honigverkostung gab es einige klebrige Gesichter.

Bernd Handlbichler schenkte den Kindern zum Abschluss des Tages eine Tüte mit Wildblumensamen, die von den Alzenauer Kindergartenkindern im Rahmen von „Alzenau summt“ gestaltet wurden.

Der Samstag stand ganz im Zeichen der „Alzenauer Sande“, dem eindrucksvollen Naturschutz- und FFH-Gebiet im Prischoß. Die Biologin Dr. Marion Beil, Leiterin des Sachgebietes Umwelt, informierte über den Schutzstatus und die Entstehung dieser nicht für nur für unsere Region bedeutsame Habitate.

Dass Dünen wandern, kannten die Kinder nur von Wüsten und von Meeren. Die Alzenauer Wanderdünen sorgten deshalb für große Verwunderung.

Am gezäunten Abschnitt des FFH-Gebietes zeigte Frau Beil Tier- und Pflanzenarten, die auf der Roten Liste stehen, wie z.B. den Bauernsenf. Sie erklärte, wie sich die Pflanzen und Tiere dem heißen Sand anpassen. Ausgestattet mit Becherlupen suchten die Kinder den Boden nach Käfern, Spinnen und Ameisen ab. Aufregend fanden sie die Jagdmethoden des Ameisenlöwen und entdeckten auch einige Trichter von ihm.  Damit der Ameisenlöwe sowie Pflanzen und andere Tiere im Gebiet erhaltenbleiben können, bedarf es einiger Pflegemaßnahmen, um die Flächen vor dem Zuwachsen zu bewahren und offen zu halten. Ausgerüstet mit Rechen, Haken, Gabeln und Schubkarren rechten die Kinder unter Anleitung von  Marion Beil und Karl Neumann den Oberboden ab und zogen die lästige Traubenkirsche und auch die Kiefernschösslinge heraus.

Zum Glück waren einige ältere Jungen dabei, die die schwer beladenen  Schubkarren von den Dünen schieben konnten. Dass ihre Mitwirkung zum Erhalt dieses über 10.000 Jahre alten Gebietes beiträgt, spornte alle an. Beim anschließenden Essen, natürlich mit Obst, Gemüse, Käse und Wurst in Bioqualität, wurde von Claudia Neumann das Thema Abfallvermeidung ausführlich angesprochen. Weil alles umweltfreundlich verpackt war, musste nur eine kleine Tüte mit Bananenschalen und „Apfelgripsen“ als Bioabfall  mit zurück genommen werden.

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